Wie laut ist laut?
Nun handelt es sich bei der von uns wahrgenommenen Lautstärke jedoch nicht um eine physikalische Größe, sondern um eine Empfindungsgröße. Jeder Mensch nimmt also die Lautstärke eines Klangs etwas anders wahr.

Wir können nämlich mit unseren Sinnen Größen nicht absolut, sondern nur relativ wahrnehmen. Für die Wahrnehmung der Lautstärke bedeutet dies, dass wir eben keine Aussage wie etwa "Der Schalldruck meines Weckers beträgt 2 Pa" treffen können. Wir können nur Lautstärken miteinander vergleichen und dann feststellen, dass ein Schall lauter oder leiser als ein anderer Schall ist.
Daher kommt es immer auf den relativen Unterschied zwischen den Schallgrößen an, also auf deren Verhältnis. Zwischen einem und zwei Sängern verdoppelt sich die Anzahl der Sänger. Der relative Unterschied beträgt also 1. Zwischen 9 und 10 Sängern beträgt der absolute Unterschied zwar auch 1 Sänger, der relative Unterschied jedoch nur 1/9 = 0,1. Daher nehmen wir zwischen den letzten beiden Musikern einen geringeren Lautstärkeunterschied wahr als zwischen den ersten beiden. Je mehr Sänger bereits singen, desto geringer wird also der Unterschied, wenn ein weiterer Sänger hinzukommt. |
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Zudem wird unser Gehör aus einer natürlichen Schutzfunktion heraus mit zunehmendem Schalldruck unempfindlicher. So stellt es sich immer auf den Schalldruck der Umgebung ein.
Aufgrund der Überlagerung von dem komplexen Schall des Alltags und aufgrund der relativen Wahrnehmung der Lautstärke erscheinen den meisten Menschen 10 gleiche Klänge zusammengenommen etwa 2-mal so laut wie ein einzelner Klang.
Im Durchschnitt kann man folgende Regel festhalten:
Wird Anzahl der gleichen Schallquellen verzehnfacht, verdoppelt sich etwa die wahrgenommene Lautstärke!
Diese Regel gilt jedoch nur für den Fall, dass alle Schallquellen den gleichen Ton aussenden!