Decklichter

Nicht nur Petra und Florian haben sich Gedanken gemacht, wie das Licht der Sonne am besten genutzt werden kann, um Räume möglichst gleichmäßig und hell auszuleuchten.

Früher, als noch keine Glühlampen und keine Elektrizität zur Verfügung standen, konnte mit dieser Art der Beleuchtung tagsüber auf Öllampen und Fackeln verzichtet werden. So wurde nicht nur Geld gespart, sondern gleichzeitig die Brandgefahr reduziert.

Ein historisches Beispiel für den Einsatz von „Decklichtern“ sind Segelschiffe. Um die Räume unter Deck möglichst gleichmäßig und hell auszuleuchten, wurden sogenannte „Decklichter“ oder „Deckprismen“ eingesetzt. Sie bestehen aus transparentem Glas und haben von oben gesehen die Form eines Prismas mit (z.B.) einem Sechseck als Grundfläche. Die sechseckige Grundfläche wird in das Deck des Schiffes eingelassen. Das Prisma ist ungefähr so dick wie der Schiffsboden. Der Teil des „Decklichts“, der in das Innere des Schiffs ragt, wurde wie eine sechsseitige Pyramide geschliffen. Diese Formen kannst du unten auf den Bildern A und B gut erkennen. Durch solch ein „Decklicht“ kann das Sonnenlicht wie bei einem Fenster in das Innere des Schiffes gelangen. Dabei wird das Sonnenlicht an der Glasoberfläche sowohl beim Übergang oben in das Glasprisma als auch beim Verlassen der Glaspyramide auf der Unterseite gebrochen. Dadurch verändert das Licht seine Ausbreitungsrichtung. Das einfallende Sonnenlicht wird so gleichmäßig im Raum unter Deck verteilt.

Verschiedene, historische Decklichter auf Segelschiffen

Bild A: Ein Decklicht von oben gesehen (Sechseck als Grundfläche des Glasprismas)
Bild B: Mehrere Decklichter von oben
Bild C: Ein Decklicht von unten gesehen (Glaspyramide)

Auch heutzutage gibt es Standorte, an denen Elektrizität nicht zuverlässig verfügbar oder zu teuer ist. Hier macht es Sinn, tagsüber die Sonne auszunutzen statt künstliche Beleuchtung zu verwenden. So werden Glaskörper in der Form von Decklichtern eingesetzt, um zum Beispiel unterirdische oder innen liegende Räume ohne Fenster oder Gewölbe unter einer Straße zu beleuchten.
Ein weiteres Beispiel, wie Sonnenlicht als einfacher Ersatz für elektrische Beleuchtung in Innenräumen genutzt werden kann, wird auf der nächsten Seite vorgestellt.

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